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Ailbhe Reddy: Endless Affair (Review)

Artist:

Ailbhe Reddy

Ailbhe Reddy: Endless Affair
Album:

Endless Affair

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Indie Folk, Pop

Label: MNRK
Spieldauer: 47:59
Erschienen: 17.03.2023
Website: [Link]

Während die irische Songwriterin AILBHE REDDY in ihrer Heimat, im UK und den USA bereits mit ihrem Debüt-Album „Personal History“ erste Erfolge als Next Big Thing in Sachen Songwriting und auch als Live-Act feiern konnte, hofft sie darauf, mit ihrer zweiten Scheibe „Endless Affair“ nun auch bei uns so richtig durchstarten zu können.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn AILBHE (sprich „Elbi“) hat sich für ihren zweiten Longplayer ein wirklich interessantes und schlüssiges Konzept ausgedacht: Obwohl das Album in allen Formaten – also digital, CD und Vinyl – erscheint, ist das Ganze von vornherein als Vinyl-Album konzipiert. Ähnlich wie das früher bei den BEATLES üblich war, die es darauf anlegten, Stereo- und Mono-Mixe ihrer Musik möglichst unterschiedlich anzulegen, sind die Songs bei den Vinyl-Editionen anders abgemischt als auf den anderen Plattformen, unterscheiden sich des weiteren auch in der Spiellänge und werden auf Vinyl eingerahmt von während der Aufnahmen entstandenen Field-Recordings, die es digital dann nicht gibt.

Das betrifft aber nur die technischen Aspekte, denn auch dramaturgisch und inhaltlich ist das Album auf das Vinyl-Format zugeschnitten.
Die ersten 6 Tracks bilden sozusagen die „Seite A“ der Vinyl-Edition – und hier schildert die Musikerin den ersten Teil einer Reise vom jugendlichen Überschwang zum Ernst des Lebens mit einer Sammlung lebensbejahender Indie-Folk-Pop-Songs, in denen sie sich mit den Konsequenzen einer leichtfertigen, hedonistischen Lebensführung auseinandersetzt. Der Song „Last To Leave“ bringt schließlich den Wendepunkt: Hier verlässt sie nach einer durchzechten Nacht als letzte die Party und sieht sich dann auf der „Seite B“ mit 6 Kontemplationen über profunde Themen konfrontiert.

Dies geht dann auch einher mit einem zunehmend düster und rauer werdenden Sound, der sich vom Pop zum Rock wandelt und strukturell ambitionierter angelegt ist. Hierbei werden die Songs zudem universeller im Tenor.
„Shoulder Blades“ beschreibt einen Moment zärtlicher Nähe.
„I'm Losing You're Winning“ lässt die Realität zu, der AILBHE REDDY auf „Seite A“ noch zu enteilen versuchte.
Das für ihre Großmutter geschriebene „Pray For Me“ beschäftigt sich mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit und „Motherhood“ ist eine fast schon spirituelle Hommage - an der sie mehrere Jahre lang arbeitete - für ihre Mutter.

Die Absicht hinter dem Album ist es, den lebenslangen Prozess zu versinnbildlichen, mit dem sich die Musikerin – bzw. eigentlich jedermann – von jugendlichen Traumvorstellungen verabschiedet und in einem vielleicht schmerzhaften Prozess die Endgültigkeit bestimmter Realitäten akzeptiert.
Tatsächlich ist „Endless Affair“ aus diesem Blickwinkel ein klassisches „Coming Of Age Album“ geworden.

FAZIT: AILBHE REDDYs Musik stilistisch einzugrenzen ist nicht ganz einfach. Sie selbst sagt, dass sie die Art von Musik, die sie am liebsten hört, als „Indie-Rock-Folk“ bezeichnen würde, wobei sie sich aber auch als musikalische Traditionalistin sieht. Auf ihrem Debüt-Album „Personal History“ experimentierte sie noch mit Folk- und Schrammel-Pop, während auf „Endless Affair“ weitere Elemente wie Indie-Rock, New Wave, klassischer Gitarrenpop und nicht zuletzt Bläser-Arrangements hinzukamen. Ihre irische Identität sieht die Musikerin nicht in einer bestimmten musikalischen Verpflichtung, sondern in ihrem Gesang und inhaltlichen Bezügen auf die irische Club- und Pub-Kultur, in der sie aufgewachsen ist. Unter dem Strich bietet AILBHE REDDY somit vieles für viele und reiht sich damit in die Riege selbstbewusst agierender Indie-Künstlerinnen ein, die sich keinem bestimmten Regelwerk unterordnen wollen.

Ullrich Maurer (Info) (Review 1667x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Shitshow
  • A Mess
  • Damage
  • Inhaling
  • Bloom
  • Last To Leave
  • Shoulder Blades
  • I'm Losing, You're Winning
  • Good Time
  • You Own The Room
  • Pray For Me
  • Motherhood

Besetzung:

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